Prepaid Karten und Tarife – das empfiehlt die Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat daber unterschiedliche Ansätze. Zum einen gibt es immer wieder aktualisierte Tariftabellen, anhand deren man die Angebote nach Preise und Leistungen vergleichen kann. Dazu gibt es unregelmäßig Tests von Tarifen und Flatrates, die nochmal im Detail auf bestimmte Besonderheiten und Abrechnungsformen einehen.
Der letzte Test der Stiftung Warentest von Prepaid Tarifen und Simkarten ist vom Oktober 2018 – allerdings hat sich seit dem auch bei den grundsätzliche Funktionsweisen wenig geändert, so dass die Ergebnisse weiter vergleichbar sind. Daher kann man auch heute noch diesen Test für die Beurteilung von Prepaid Simkarten und Tarifen nutzen – nur im Bereich der Datenvolumen haben sich die Preise, die Geschwindigkeiten und auch die Volumina geändert.
Stiftung Warentest:Â Vorteile von Prepaid
Im Prepaid Test vom Oktober 2018 geht die Stiftung Warentest auch nochmal im Detail auf die Vorteile von Prepaid Tarifen ein. Vor allem die Flexibilität und die Unabhängigkeit werden gelobt. Bei Prepaid ist ohne Vertrag und Laufzeit die Regel und Grundgebühr verlangen auch nur wenige Prepaid Anbieter.
Die Tester schreiben allgemein zu den Vorteilen im Prepaid Bereich:
Prepaid bedeutet, dass der Nutzer die Tarife vorab bezahlt, indem er Guthaben auflädt. Gegen Zahlung eines bestimmten Betrags – das können 5 Euro sein oder auch 30 – erhalten Kunden einen Bon („Voucher“) mit einer CodeÂnummer. Nachdem sie die Nummer ins Handy getippt haben, ist das Guthaben verfügbar. Es gibt aber auch die MöglichÂkeit, das Guthaben online oder per SMS aufzuladen, wenn den Anbietern eine KontoÂverbindung vorliegt. Kunden bleiben mit Prepaid unabhängig: Sie können zum Ende eines AbrechnungsÂzeitraums wechseln. Da MobilÂfunk immer günsÂtiger wird, kann es sich lohnen, den Anbieter häufig zu wechseln. Die Mitnahme der HandyÂÂnummer ist einfach.
Mittlerweile sind auch noch weitere Vorteile dazu gekommen. So gibt es Prepaid Angebote mit eSIM, VoLTE und inzwischen auch mit unbegrenztem Datenvolumen. Auf diese Art werden die Prepaid Flatrates den Tarifen auf Rechnung immer ähnlicher.
Stiftung Warentest: Nachteile von Prepaid
Natürlich gehört zu einem neutralen Test auch ein Blick auf die Nachteile dieser Abrechnungform. Kritik gab es in diesem Test vor allem beim Thema Komfort. Die Tester schreiben dazu konkret:
Abstriche müssen Kunden von Discounter-Tarifen beim Service machen. Eine Beratung fällt flach, die meisten Supermarkt-Angestellten haben kaum Zeit dazu. Wer ein neues Handy über einen Vertrag finanzieren will, muss auf andere Tarife ausweichen. Eine weitere Neuerung im MobilÂfunk: Seit Juli 2017 müssen sich Kunden beim ÂAbschluss eines HandyÂvertrags ausweisen. Nur bei wenigen Anbietern ist die Identifikation im Laden möglich. Die Kunden der anderen müssen sich per Post- oder ÂVideoident ausweisen.
Vor allem bei den D-Netz Prepaid Sim gibt es noch weitere Nachteile. Bisher unterstützt noch kein Prepaid Anbieter MultiSIM und andere Komfortmerkmal fehlen bei den D1 und D2 Anbietern ebenfalls. Prepaid Handytarife sind also immer noch vor allem ein Discount-Produkt und daher muss man auf Konfort oft verzichten.
Die aktuellen Prepaid Tarife im Test
Prepaid im Test – LTE macht den Unterschied
In vielen älteren Tests von Prepaid Anbietern wurde kritisiert, dass viele Prepaid Angebote keinen Zugang zu LTE und zum 4G Netz des jeweiligen Netzbetreibers hatte. In diesem Bereich gibt es aber erfreulicherweise Bewegung. O2 hat mittlerweile alle Prepaid Angebote auch auf LTE umgestellt und bei Telekom und Vodafone haben viele Drittanbieter in 2019 Zugriff auf die 4G/LTE Netze bekommen. Dennoch gibt es immer noch Altarife und einige wenige Anbieter, die kein LTE bieten. Das dürfte sich aber im Laufe des nächsten Jahres noch ändern.
Noch spannender ist die Frage nach dem 5G Zugang. Die ersten Netzbetreiber haben bereits 5G Infrastruktur in Betrieb genommen und daher gibt es bereits Handytarife mit 5G Anbindung. Im Prepaid Bereich sieht es allerdings eher mau aus. Bisher gibt es nur eine Prepaid Karte mit 5G: die MagentaMobil Prepaid Sim der Telekom. Hier kann man 5G Zugang kostenpflichtig dazu buchen. Pro Monat werden dann 3 Euro extra fällig, in den ersten 12 Wochen kostet es allerdings nichts. Man kann also zumindest ein viertel Jahr kostenfrei testen, ob sich der 5G Zugang wirklich bereits lohnt.
Wann genau andere Netzbetreiber und Prepaid Discounter auch für 5G frei geschaltet werden, ist aber bisher noch offen. Aktuell gibt es keine Pläne in dieser Richtung.
Aufgrund der wenigen Anbieter gibt es bisher auch noch keine 5G Tests speziell für Prepaid Tarife. Man kann aber wohl davon ausgehen, dass die Stiftung Warentest hier aktiv werden wird, wenn es mehr Anbieter gibt.